STADT

GALERIE

 

 

  Markdorf am Bodensee

30.6. - 31.8.2007

Künstlerkeramik aus der    Majolikamanufaktur Karlsruhe

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www.majolika-karlsruhe.de

Geschichte

 

Als der badische Großherzog Friedrich I. 1901 den Grundstein für die Gründung einer künstlerischen Werkstatt in Karlsruhe legte, hätte wohl niemand daran gedacht, dass der kleine Betrieb einen derartig hohen Rang in der Keramikkunst erreichen und einen erstklassigen Ruf erwerben würde. Die Geschichte der Karlsruher Majolika-Manufaktur spiegelt das unruhige Auf und Ab des vergangenen Jahrhunderts wider. Sie hat alle Höhen und Tiefen erlebt, den vielfältigen Wandel der Kunst, wirtschaftliche Aufschwünge und Krisen, technische Revolutionen wie verschiedene Wechsel der Besitzverhältnisse. Zahlreiche Unternehmen des Landes haben unter solchen Bedingungen ihre Existenz eingebüßt. Aber die Majolika hat sich als flexibel und zukunftsfähig erwiesen und alle Schwierigkeiten gemeistert.

Dass sich die Majolika über alle Wechselfälle der Vergangenheit hinweg behauptet hat, ist vor allen Dingen der Besonderheit und Qualität ihrer Produkte zuzuschreiben. Das berühmte Markenzeichen des Hauses – das gekrönte badische Wappen mit dem doppeltem M – war stets ein Gütezeichen für erstklassiges Kunsthandwerk und innovatives Kunstverständnis. Dafür garantierten schon die Maler Hans Thoma und Wilhelm Süs, die seinerzeit sie Anregung zur Gründung gegeben hatten.

Seither hat die Majolika zahlreiche bedeutende Künstler angezogen, die mit ihrer jeweils individuellen Handschrift den künstlerischen Wandel des ganzen Jahrhunderts gestaltet haben. In der Karlsruher Werkstatt wurden sämtliche Facetten der Keramikkunst zur Vollendung gebracht. Sie hat sich internationalen Entwicklungen der Kunst geöffnet und umgekehrt internationales Ansehen erworben. Heute ist die einzige Keramik-Manufaktur Deutschlands ein Beispiel sowohl für Tradition und Fortschritt wie für die erfolgreiche Verbindung von Kunstförderung und Wirtschaft. Die schon vom künstlerischen Initiator Hans Thoma geäußerte Zuversicht, dass die Majolika-Manufaktur „gute Früchte“ tragen werde, hat sich auf das Schönste erfüllt.

 

Technik

 

Die alte Technik der Fayence-Malerei, auch Majolika-Malerei genannt, stellt an den Künstler hohe Anforderungen. Da mit dem Pinsel direkt auf die noch ungebrannte, stark saugende Zinnglasur gemalt wird, sind Korrekturen nahezu unmöglich, und der Maler muss mithin seinen Pinsel sehr locker und sehr sicher führen. Die künstlerische Handschrift selbst bleibt durch en Brand in aller Unmittelbarkeit unverändert und unveränderbar erhalten. Dies hat sicher viel zur Wertschätzungen und Beliebtheit  von Majoliken beigetragen.

 

 

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